Freitag, 30. Juni 2017

Mit Pollersbeck bei zwei Ortsmeisterschaften

Julian Pollersbeck ist der zweite
Emmertinger, der den Sprung
in die Bundesliga geschafft hat.
Vor sieben Jahren lief er noch für die DJK auf, ab Samstag spielt er beim Hamburger SV: Julian Pollersbeck ist nach Michael Wiesinger der zweite Emmertinger, der es zum Bundesliga-Profi geschafft hat.

Dabei ist der 22-Jährige ein Spätzünder: Bis kurz vor dem 16. Geburtstag trug er noch das Trikot seines Heimatvereins. Sein Talent blitzte früh auf und so hütete Pollersbeck als C-Jugendlicher schon den Kasten der A-Jugend.

Einer seiner damaligen Mannschaftskameraden war Maxi, mit dem er ein Jahr zusammenspielte. Der Gallier erinnert sich: „Er hat in unserer gemeinsamen Saison schon außerordentlich gut gehalten. Deshalb ist er dann nach Burghausen gewechselt.“

Bei Wacker durchlief Pollersbeck die U17 bis U19. 2013 folgte im Alter von 19 Jahren der Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern. Unter den Fittichen des legendären Torwarttrainers Gerry Ehrmann kämpfte sich der Emmertinger immer näher ans Profi-Team heran, erhielt im Herbst 2014 seinen ersten Profivertrag und stieg in der vergangenen Saison zum Stammtorwart auf.

Und nun, nach vier Spielzeiten beim Zweitligisten aus der Pfalz, gelingt Pollersbeck durch sein Engagement beim HSV der Sprung in die höchste deutsche Fußball-Liga. Nach dem Abgang von Rene Adler hat er beim norddeutschen Traditionsverein sogleich gute Chancen, die etatmäßige Nummer eins zu werden.

„Dass er es mal bis in die Bundesliga schafft, habe ich damals in der A-Jugend nicht gedacht. Weil es für einen Torwart ja richtig schwer ist. Aber als er zu Kaiserslautern gegangen ist, wurde das alles bisschen realer“, erzählt Maxi.

Derzeit ist Pollersbeck bundesweit in aller Munde: Durch seine starken Leistungen bei der U21-Europameisterschaft in Polen hat er seinen Bekanntheitsgrad enorm gesteigert. Eigentlich wäre Jannik Huth vorgesehen gewesen, das deutsche Tor zu hüten - doch da der Mainzer verletzt ist, erhielt Pollersbeck von Coach Stefan Kuntz die Einsatzgarantie. Das Vertrauen zahlte er zurück.

In allen fünf Spielen machte der gebürtige Altöttinger seine Sache außerordentlich gut. Im Halbfinale gegen England avancierte „Poller“, wie er bei der U21 gerufen wird, zum Helden. Er parierte im Elfmeterschießen zwei gegnerische Schüsse und sorgte somit für den Finaleinzug. „Bei uns in der A-Jugend hat er auch ungefähr jeden Elfer gehalten“, berichtet Maxi.

Im Endspiel gegen Spanien hielt der 22-Jährige seinen Kasten sauber - zum dritten Mal bei diesem Turnier, was die Basis für den 1:0-Erfolg darstellte. Der Emmertinger ist somit Europameister! Zudem wurde er zum besten Torhüter der EM ausgezeichnet.

Die U21-Europameisterschaft war das erste bedeutende Turnier auf internationaler Ebene für Julian Pollersbeck. Wie es sich für einen Emmertinger gehört, hat er aber auch schon am wichtigsten Wettkampf in seiner Heimat teilgenommen - an der Hallenortsmeisterschaft.

Und zwar gleich drei Mal, wie Diego beim Blick ins Archiv festgestellt hat. Demnach spielte Pollersbeck 2011 für die Mannschaft „Seng“ und sowohl 2012 als auch 2013 für den FC Bayern-Fanklub „Oiztaler Mammuts“, was womöglich viel darüber aussagt, für welchen Bundesligisten sein Herz wirklich schlägt.

Zu einem Aufeinandertreffen mit Gauloises kam es dabei nicht. 2011 waren die Gallier nicht am Start gewesen, 2012 und 2013 spielten sie jeweils in der anderen Gruppe.

Mit den Mammuts stand der sympathische Nachwuchsspieler in beiden Jahren im Finale um die Krone Emmertings - musste sich aber zwei Mal der Truppe von „Fischermen's Friends“ beugen und sich mit Platz 2 zufrieden geben.

Die Gallier hatten in ihrer 23-jährigen Geschichte schon mal das Vergnügen, sich mit einem Spieler aus der Bundesliga zu messen. Bei der Ortsmeisterschaft 2006 spielten sie gegen Michael Kostner, der in seiner aktiven Zeit von 1987 bis 1998 insgesamt 105 Erstliga-Spiele (5 Tore) für Eintracht Frankfurt, 1. FC Saarbrücken, HSV und 1. FC Köln absolviert hat.

Gauloises hielt sich in diesem Duell wacker und holte gegen die Mannschaft „Trainer und Betreuer“, bei der auch noch der ehemalige Berufsfußballer Manfred Stutz mitspielte, nach einem Treffer von Noll ein 1:1. Es war der einzige Punktverlust für Kostner & Co. an diesem Tag.

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